Der Havelland-Radweg verbindet Gegensätze auf schönste Weise: Von der pulsierenden Hauptstadt Berlin führt er auf rund 143 Kilometern hinaus in die weite, stille Landschaft des Havellands – durch Wälder, Wiesen, Felder und Dörfer voller märkischem Charme. Eine Tour, die entschleunigt, inspiriert und den Blick für das Wesentliche öffnet.
Von der Großstadt ins Grüne
Startpunkt ist Berlin-Spandau. Schon nach wenigen Kilometern weichen das urbane Treiben und der Verkehr der wohltuenden Ruhe des Umlands. Durch den Regionalpark Krämer Forst und das weitläufige Havelländische Luch führt der Weg über Nauen, Ribbeck und Rathenow bis in den Natur- und Sternenpark Westhavelland – ein Paradies für Naturfreunde, Radwanderer und Sterngucker.
Dörfer, Kultur und Geschichte
Unterwegs laden charmante Orte zum Verweilen ein: Das Angerdorf Paaren im Glien mit dem MAFZ-Erlebnispark, die märkischen Dörfer Pausin und Perwenitz, oder die historische Altstadt von Nauen mit liebevoll restaurierten Fassaden.
Ein Höhepunkt ist Ribbeck, der durch Fontanes berühmtes Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ unsterblich wurde. Das Schloss mit Fontane-Museum, die Alte Brennerei und urige Cafés versprühen kulturelles Flair. Ganz in der Nähe beeindruckt das Landgut Stober in Groß Behnitz – ein Ort gelebter Nachhaltigkeit und Gastlichkeit.
Naturerlebnisse im Havelländischen Luch
Frühmorgens hüllt sich das Havelländische Luch in Nebel – Rehe ziehen über die Feuchtwiesen, Kraniche tanzen im Dämmerlicht. Kunst und Kultur begegnen sich in Senzke im historischen Fintelmannhaus, während die Gaststätte zur Stadt Rathenow in Stechow zu einer herzhaften Rast einlädt.
Optik, Aussicht und Wasserwelten
Am Hohennauener-Ferchesarer See lässt es sich herrlich baden und entspannen, bevor die Tour in Rathenow, der „Stadt der Optik“, ankommt. Der farbenfrohe Optikpark und das Optik-Industrie-Museum erzählen von der Tradition der Brillenfertigung, während der Blick vom Kirchberg über die Stadt ein Moment des Innehaltens ist.
Sternenklare Nächte im Westhavelland
Hinter Rathenow vereint sich der Havelland-Radweg mit dem Havel-Radweg und führt weiter durch den Natur- und Sternenpark Westhavelland – eine der dunkelsten Regionen Deutschlands. Am Gülper See entfaltet sich das Naturschauspiel ziehender Kraniche und leuchtender Sternenhimmel.
Das Ziel ist die Hansestadt Havelberg, malerisch an der Havel gelegen. Wer noch ein Stück weiter radeln möchte, fährt bis Gnevsdorf, wo sich Havel und Elbe sanft vereinen – ein stilles, kraftvolles Finale dieser eindrucksvollen Tour.
Praktische Informationen
Länge: 143 km
Dauer: 2–3 Tage
Start: Berlin-Spandau
Ziel: Hansestadt Havelberg
Wegzeichen: roter Adler auf dem Rad
Anreise:
Ab Berlin Hbf mit RE2, RE4, RB10, RB14 oder S9 bis Spandau
Abreise:
Ab Rathenow mit RE4 nach Berlin (ca. 1 Std.)
Ab Bad Wilsnack mit RE2 nach Berlin (ca. 2 Std.)
Tipp: Die Hansestadt Havelberg besitzt keinen Bahnanschluss – wer mag, beendet die Tour bereits in Rathenow oder Bad Wilsnack.
Wer mehr vom Havelland sehen möchte, kann ab Rathenow über den Havel-Radweg zurück nach Berlin Spandau fahren.
Verlauf: Berlin Spandau, Pausin, Paaren im Glien, Nauen, Ribbeck, Rathenow, Steckelsdorf, Göttlin, Grütz, Schollene, Molkenberg, Rehberg, Warnau, Garz, Kuhlhausen, Jederitz, Hansestadt Havelberg
Kombinationen:
- Mauerweg
- Havel-Radweg
- Elberadweg
- Tour Brandenburg
- Altmark-Rundkurs
- Fontane.RAD
Überwiegend asphaltiert, flach und angenehm zu fahren. Nur kurze Abschnitte führen auf straßenbegleitenden Radwegen.

















