CC-BY-NC Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  

Vogelzeit
im Havelland

Artenreichtum entdecken

Ein Naturerlebnis 
der besonderen Art

Zwischen Himmel und Wasser

Wenn der Herbst die Landschaft in goldene Farben taucht und der Frühling mit zartem Grün erwacht, verwandelt sich die Havelniederung in ein faszinierendes Naturschauspiel: Zigtausende Zugvögel machen auf ihrer Reise zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten Station im Havelland. Besonders der Gülper See, eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Deutschlands, sowie die Untere Havelniederung ziehen Vogelbeobachter und Naturliebhaber aus dem In- und Ausland an.
 

Bühne für gefiederte Weltreisende

Gänse, Kraniche, Schwäne, Enten, Bekassinen, Limikolen, Schwalben und unzählige Singvögel – sie alle nutzen die strukturreiche Auenlandschaft als Zwischenstopp auf ihrer oft Tausende Kilometer langen Reise. Dabei überqueren viele Vögel ganz Europa oder sogar Teile Asiens und Afrikas. Die Havelniederung, geprägt durch renaturierte Flussläufe, flache Gewässer, Schilfgürtel und Feuchtwiesen, bietet mit ihren reichhaltigen Nahrungsquellen und geschützten Schlafplätzen ideale Bedingungen für Rast und Regeneration.

Bis zu 100.000 Zugvögel lassen sich hier gleichzeitig nieder – ein Spektakel, das seinesgleichen sucht. Besonders beeindruckend ist das abendliche Einfliegen der Kraniche, die in großen Formationen über die Landschaft gleiten, ehe sie in den seichten Gewässern zur Ruhe kommen.
 

Ganz nah und doch respektvoll

An zahlreichen Beobachtungspunkten können Besucher das beeindruckende Schauspiel aus nächster Nähe miterleben – ausgestattet mit Fernglas, Kamera oder einfach mit wachen Sinnen. Informationstafeln und geführte Exkursionen des NABU oder regionaler Naturführer bieten zusätzliches Wissen über Arten, Zugverhalten und Lebensräume.

Wer sich auf eine geführte Vogelwanderung einlässt, erlebt nicht nur die Tierwelt hautnah, sondern erfährt auch, wie stark der Mensch durch Renaturierungsmaßnahmen zur Erhaltung dieses einzigartigen Biotops beiträgt. 
 

Geheimtipp für die stille Jahreszeit

Auch in den Wintermonaten zeigt sich das Havelland von seiner ruhigen, aber nicht minder beeindruckenden Seite. Viele Vögel überwintern hier – darunter Singschwäne und Saatgänse –, und die weiten, frostbedeckten Flächen strahlen eine besondere Ruhe aus. In dieser Jahreszeit erleben Besucher die Landschaft in ihrer stillsten und vielleicht ursprünglichsten Form.

© Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  

Vogelbeobachtung im Frühjahr

Im Frühjahr versammeln sich tausende Wasservögel in der Region, darunter vor allem Bläss- und Saatgänse, Weißwangengänse sowie verschiedene Gründelentenarten. Je nach Witterung und Dauer der Überschwemmungen verweilen sie bis Ende April.

Gleichzeitig ziehen die ausgedehnten Wasserflächen der überschwemmten Wiesen und des Sees zahlreiche Watvögel (Limikolen) an. Besonders häufig sind durchziehende Arten wie Kiebitze, Goldregenpfeifer und Bekassinen sowie weitere Schnepfenvögel lassen sich hier beobachten.

Zu den Brutvögeln des Gebiets zählen Wiesenbrüter wie Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig und Tüpfelralle sowie verschiedene Entenarten. Einst weit verbreitet, sind Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Rotschenkel heute nur noch selten anzutreffen.

Auch außergewöhnliche Vogelarten wie die Große Rohrdommel, Trauer- und Flussseeschwalben, Rohrschwirle und Bartmeisen gehören zu den hier brütenden Vögeln. Ebenso sind Drosselrohrsänger, Schilfrohrsänger, Sperbergrasmücke, Beutelmeise, Neuntöter und Ortolan in der Unteren Havelniederung heimisch.

Über dem Gebiet kreisen beeindruckende Greifvögel wie Rot- und Schwarzmilan, Rohrweihe, See- und Fischadler.

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Vogelbeobachtung im Herbst und Winter

Der herbstliche Durchzug der Gänse und Kraniche ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und macht einen Besuch in dieser Jahreszeit besonders lohnenswert.

Ab Ende August versammeln sich die in der Region und darüber hinaus brütenden Graugänse am Gülper See. Gegen Ende September treffen dann Saat- und Blässgänse aus den nordeuropäischen und russischen Brutgebieten ein, um in der Havelniederung zu rasten und Kraft für ihren Weiterflug zu sammeln. Während des Herbstzugs lassen sich hier bis zu 150.000 Saat-, Bläss- und Graugänse sowie bis zu 15.000 Kraniche am und auf dem Gülper See beobachten.

In den Wintermonaten Januar und Februar prägen vor allem Wintergäste die offenen Wasserflächen. Sing- und Zwergschwäne sind mit ihren markanten, trompetenden Rufen in der ruhigen Winterlandschaft weithin zu hören. 

Darüber hinaus überwintern Gänsesäger, Blessrallen sowie Schell-, Reiher- und Tafelenten (Tauchenten) in der Region. Sobald sich jedoch eine geschlossene Eisdecke bildet, weichen die meisten Wintergäste in mildere Gebiete aus.

Aussichtstürme 

CC-BY-ND Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  

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