CC-BY-ND Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  

Amt 
Friesack

Geheimtipp für Natur- und Kulturliebhaber

Radeln, Staunen & Genießen

Entdeckungsreise durch das nördliche Havelland

Im nördlichen Teil der Reiseregion Havelland liegt das idyllische Amt Friesack, ein echter Geheimtipp für Natur- und Kulturliebhaber. Ob mit dem Fahrrad, zu Fuß oder in luftiger Höhe – hier kommen Erholungssuchende und Entdecker gleichermaßen auf ihre Kosten.
 

Radfahren entlang der Fontane.Rad-Route & Havelland-Radweg

Die Gemeinden Friesack, Mühlenberge, Paulinenaue, Pessin, Wiesenaue und Retzow liegen direkt an zwei der schönsten Radfernwege Brandenburgs: dem Havelland-Radweg und der literarisch geprägten Fontane.Rad-Route. Auf bestens ausgebauten Wegen radeln Sie vorbei an Feldern, Alleen und geschichtsträchtigen Orten – immer begleitet von Ruhe und Weite.

Ein besonderer Halt lohnt sich am Fintelmannhaus in Senzke. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus wurde einst für die Gärtnerfamilie der Gutsherren von Bredow errichtet. Heute beherbergt es einen touristischen Infopunkt, perfekt für eine kurze Rast und erste Einblicke in die Besonderheiten der Umgebung.

Hoch hinaus auf der Bienenfarm

Gelber Doppeldecker Stearman auf dem Flugplatz Bienenfarm bei Sonnenuntergang
CC-BY-ND Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  

Für alle, die das Havelland lieber aus der Vogelperspektive entdecken möchten, ist der Oldtimer-Flugplatz Bienenfarm ein Muss. Hier können historische Flugzeuge sowohl am Boden als auch in der Luft bestaunt werden – ein echtes Highlight für Technik- und Luftfahrtfans. In entspannter familiärer Atmosphäre laden Liegestühle, Biergarten und Spielplatz zum Verweilen ein. Kulinarisch verwöhnt die „Bienenfarm“ mit herzhaften Burgern, Bratwurst und hausgemachten Spezialitäten.

Zahlreiche Veranstaltungen rund ums Jahr – von Flugshows bis Oldtimer-Treffen – machen jeden Besuch zu einem Erlebnis. Wer den Mut hat, kann bei einem Rundflug das Havelland aus der Luft entdecken – unvergesslich!

Geschichte in Friesack

Der liebevoll restaurierte Hohenzollernpark bietet mit seiner bronzene Statue Friedrichs I. ein beeindruckendes historisches Zentrum und ist heute wieder ein Ort der Erholung und Begegnung.

Unweit davon – auf einer Sanddüne bei Friesack – wächst ein echtes Naturwunder: die Sieben-Brüder-Eiche. Sieben Stämme, die aus einem einzigen Wurzelstock entspringen, verschmelzen zu einem beeindruckenden Baumgebilde. Diese einzigartige Formation zählt zu den bekanntesten Eichen Deutschlands.

Kurios und sehenswert

Ein weiteres Highlight im Amt Friesack ist der Schwedenturm in Wagenitz. Dieser freistehende Küchenbau stammt aus dem 16. Jahrhundert und begeistert mit seiner ungewöhnlichen Architektur. Heute beherbergt das Gebäude eine kleine Ausstellung zur regionalen Geschichte – ideal für einen Abstecher abseits der klassischen Routen.

Im Herzen von Wagenitz lädt die eindrucksvolle historische Dorfkirche zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Das barocke Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert ist nicht nur architektonisch ein Schmuckstück, sondern beherbergt auch die Gruft der Familie von Bredow, einer der bedeutendsten Adelsfamilien der Region. Inmitten alter Bäume und ländlicher Stille spüren Besucher hier die tiefe Verbundenheit von Geschichte, Glaube und adeliger Tradition.

Eugen Gliege

Wedekind von Bredow auf Wagenitz

Eine Geschichte erzählt aus der Zeit, als die Mark und besonders das Havelland noch der Tummelplatz zahlreicher Raubritter waren. Nach Briesen zu, eine halbe Stunde vom Dorfe Görne entfernt, liegt der Schlossberg. Er hat seinen Namen von dem Schloss, das er ehemals trug. Bei dem sich anschließenden Tannenberg, der aber schon auf Haager Gebiet liegt, ist der ehemalige Schlossgraben - im Laufe der Jahrhunderte allerdings verschüttet und zugewachsen - doch noch deutlich zu erkennen. Vielleicht trug der höhere Tannenberg die innere Burg, der Schlossberg dagegen die Vorburg. Hier hauste ein Bredow mit seinen beiden Töchtern. Die jüngste liebte Wedekind von Bredow, der auf Wagenitz saß. 

Der Verbindung der beiden Liebenden stand aber der Hass der Väter entgegen. Da raubte kurz entschlossen in einer dunklen Nacht Wedekind seine Braut. Die Feindschaft wurde dadurch noch erbitterter, führte aber schließlich doch zu einer allgemeinen Versöhnung, und auf der Burg wurde ein großes Fest gefeiert. 

Dazu waren auch die Quitzows aus der nahen Burg Friesack geladen. Der große Prunk des Hauses, der bei dieser Gelegenheit entfaltet wurde, weckte deren Neid. Dazu gesellte sich auch bald der Hass gegen Wedekind. Sie lauerten nämlich einmal einem Zug Kaufleute auf. Wedekind aber schnappte ihnen die Beute vor der Nase weg. Da schwuren sie ihm Rache. Sie luden ihn ein zu einem Gelage auf der Burg Friesack. Nichts Böses ahnend erschien er auch. Als sie bis in die Nacht hinein tüchtig gezecht hatten, stiegen sie zuguterletzt noch gemeinsam auf den Turm. Hier stießen die edlen Gastgeber Wedekind die Treppe hinab, und er brach sich unten den Hals.

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