Eine Geschichte erzählt aus der Zeit, als die Mark und besonders das Havelland noch der Tummelplatz zahlreicher Raubritter waren. Nach Briesen zu, eine halbe Stunde vom Dorfe Görne entfernt, liegt der Schlossberg. Er hat seinen Namen von dem Schloss, das er ehemals trug. Bei dem sich anschließenden Tannenberg, der aber schon auf Haager Gebiet liegt, ist der ehemalige Schlossgraben - im Laufe der Jahrhunderte allerdings verschüttet und zugewachsen - doch noch deutlich zu erkennen. Vielleicht trug der höhere Tannenberg die innere Burg, der Schlossberg dagegen die Vorburg. Hier hauste ein Bredow mit seinen beiden Töchtern. Die jüngste liebte Wedekind von Bredow, der auf Wagenitz saß.
Der Verbindung der beiden Liebenden stand aber der Hass der Väter entgegen. Da raubte kurz entschlossen in einer dunklen Nacht Wedekind seine Braut. Die Feindschaft wurde dadurch noch erbitterter, führte aber schließlich doch zu einer allgemeinen Versöhnung, und auf der Burg wurde ein großes Fest gefeiert.
Dazu waren auch die Quitzows aus der nahen Burg Friesack geladen. Der große Prunk des Hauses, der bei dieser Gelegenheit entfaltet wurde, weckte deren Neid. Dazu gesellte sich auch bald der Hass gegen Wedekind. Sie lauerten nämlich einmal einem Zug Kaufleute auf. Wedekind aber schnappte ihnen die Beute vor der Nase weg. Da schwuren sie ihm Rache. Sie luden ihn ein zu einem Gelage auf der Burg Friesack. Nichts Böses ahnend erschien er auch. Als sie bis in die Nacht hinein tüchtig gezecht hatten, stiegen sie zuguterletzt noch gemeinsam auf den Turm. Hier stießen die edlen Gastgeber Wedekind die Treppe hinab, und er brach sich unten den Hals.