CC-BY-ND Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer

Der Traum 
vom Fliegen

Und die ehrwürdige 
Lady von Stölln

Sie ist eine alte Dame – und doch eine wahre Lady. Ihr Name: Agnes. Seit vielen Jahren hat sie im Havelland ihre Heimat gefunden. Gemeint ist kein Mensch, sondern ein imposantes Flugzeug: eine Iljuschin IL 62, benannt nach der Frau des Flugpioniers Otto Lilienthal.

Am Gollenberg bei Stölln führte Lilienthal zwischen 1893 und 1896 seine bahnbrechenden Flugversuche durch. Hier testete er unermüdlich seine Gleiter, beobachtete das Flugverhalten der Vögel und kam dem Menschheitstraum vom Fliegen so nah wie niemand zuvor. Seine über 2.000 dokumentierten Gleitflüge machten ihn weltweit bekannt und ebneten den Weg für die Brüder Wright und die moderne Luftfahrt. Doch am 9. August 1896 verunglückte Lilienthal bei einem Flugversuch und stürzte aus etwa 17 Metern Höhe. Am folgenden Tag erlag er seinen schweren Verletzungen.

Zu seinem Gedenken wurde 1989 die ausrangierte „Lady Agnes“ in Stölln aufgestellt. Das Passagierflugzeug, einst im Dienst der DDR-Fluggesellschaft Interflug, landete am 23. Oktober 1989 spektakulär auf einer nur 800 Meter langen Ackerpiste – obwohl normalerweise mindestens 2.000 Meter Start- und Landebahn nötig gewesen wären. Dieser waghalsige Flug brachte der Crew einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde ein. Besucher können im Inneren des Flugzeuges den Film zur Landung sehen und zugleich in eine besondere Episode deutscher Luftfahrtgeschichte eintauchen.

Das Lilienthal-Centrum Stölln

Unweit des Gollenbergs erinnert heute das Lilienthal-Centrum Stölln an Leben und Werk des Flugpioniers. Die moderne Ausstellung präsentiert Modelle seiner Flugapparate, originale Zeichnungen, Fotografien sowie Dokumente, die die Anfänge der Luftfahrtgeschichte lebendig machen. Besonders eindrucksvoll ist die Nachbildung eines seiner Gleiter, die den Pioniergeist Lilienthals unmittelbar erlebbar macht.

Das Centrum ist nicht nur Museum, sondern auch ein Ort des Gedenkens und der Inspiration. In Kombination mit der „Lady Agnes“ und dem Fliegerpark entsteht hier ein einzigartiger Erinnerungsort, an dem sich Technikgeschichte, Wagemut und Vision vereinen – ein Muss für alle, die sich für Luftfahrt, Technikgeschichte und die großen Träume der Menschheit begeistern.

CC-BY-ND Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  
CC-BY-ND Tourismusverband Havelland e.V. / Steven Ritzer  

Otto Lilienthal

Otto Lilienthal (1848–1896) war ein deutscher Ingenieur und gilt als „Vater des Menschenflugs“. Gemeinsam mit seinem Bruder Gustav untersuchte er das Flugverhalten der Vögel, veröffentlichte 1889 das Werk “Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst” und konstruierte darauf basierend seine Flugapparate. 

Zwischen 1891 und 1896 absolvierte er über 2.000 erfolgreiche Gleitflüge – die ersten systematisch erprobten Flüge der Menschheitsgeschichte. Lilienthal inspirierte Zeitgenossen auf der ganzen Welt, darunter die Brüder Wright, die später das erste motorisierte Flugzeug entwickelten. Mit seinem Mut, seiner Vision und seinem Pioniergeist wurde er zum Symbol für den Traum vom Fliegen.

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